Segelfluglehrer

2005 habe ich nach der Entscheidung überhaupt zu fliegen die wohl zweitwichtigste Entscheidung meiner Fliegerei getroffen, nämlich Segelfluglehrer zu werden.

 

Damit hat meine Fliegerei einen völlig neue Dimension erreicht - zum einen die nicht unbedeutende Verantwortung, die man dabei übernimmt und zum anderen eine gewisse Professionalität, weil man auf einmal auch Termine einzuhalten hat und nicht nur dann fliegt, wenn es einem gerade Spaß macht.

 

Mein allererster Flugschüler war damals gerade erst 14 Jahre alt und wenn man einen so jungen Menschen, der überhaupt erst 3 Jahre später Autofahren darf, mit einem Flugzeug alleine fliegen lässt, dann ist das schon eine Riesenverantwortung. Aber die Begeisterung und der Glanz in den Augen eines Flugschülers nach dem ersten Alleinflug entschädigt sowieso für alles.

 

Die ganz jungen Flugschüler sind die einfachsten - sie sind lernwillig, lernen schnell und sind noch unverdorben vom Autofahren. Ich schule aber auch gerne älteren Schülern, die normalerweise deutlich länger brauchen, aber das Erlernte dann auch mehr zu schätzen wissen. Für viele, die mitten im Berufsleben stehen, ist es auch nicht ganz einfach, plötzlich wieder in der Schülerrolle zu stecken und dazu vielleicht noch der Lehrer deutlich jünger ist. Letztendlich muss man sich als Fluglehrer sowieso auf jeden Schüler neu einstellen, aber das macht auch irgendwie den Reiz aus. Aber egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, Bursch oder Mädel - die Begeisterung für das Fliegen ist bei allen gleich und es ist die Erfüllung eines Lebenstraumes, bei der ich ihnen als Fluglehrer behilflich bin.

 

Natürlich gibt's auch gelegentlich Enttäuschungen, wenn einer während oder kurz nach der Schulung die Fliegerei wieder aufgibt, aber auf der anderen Seite bin ich mächtig stolz darauf, dass mein damals 14-jähriger erste Flugschüler heute als Linienpilot auf einem Airbus fliegt.

 

Du profitierst aber auch für dich selbst enorm durch die Lehrertätigkeit, weil du ganz einfach sehr viel fliegst (bei mir waren's schon mal 1000 Landungen und über 200 Flugstunden pro Jahr) und immer wieder in Situationen kommst, die ein normaler Pilot gar nicht kennt. Ganz extrem ist das natürlich bei den Kunstflug-Ausbildungen, die ich mit einigen Lehrerfreunden in ganz Österreich durchführe.

 

Zum Schuss noch eine Weisheit, die mir ein alter und erfahrener Fluglehrer bei meiner Fluglehrerausbildung mitgegeben hat:

"Du bekommst als Fluglehrer von deinen Schülern eine enormen Vertrauensvorschuß, den du dir in der Ausbildung erst verdienen musst"

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