Nein, das ist keine Kaffeemühle, kein Pfefferstreuer und auch keine Handgranate, sondern eine Curta, die kleinste serienmäßig hergestellte mechanische Rechenmaschine der Welt, also quasi der direkte Vorläufer aller heutigen Taschenrechner. Die Curta war zu ihrer Zeit kunkurrenzlos, besteht aus über 700 Einzelteilen und kann Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren, Quadrieren, Kubieren und Wurzelziehen.
Konstruiert worden ist dieses mechanische Wunderwerk vom gebürtigen Wiener Curt Herzstark, aber nicht in einem ruhigen Konstruktionsbüro, sondern an denkbar ungeeigneten Orten für geistige Arbeiten - im Nazi-Konzentrationslager Buchenwald und in unterirdischen Raketenfabriken.
Nach dem Krieg sind ca. 150.000 dieser genialen Rechenmaschinen in Liechtenstein gebaut worden bis Anfang der 70er Jahre die elektronischen Taschenrechner auf den Markt gekommen sind. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meinen Leser Matthias, der mich auf die richtige Schreibweise von Liechtenstein, nämlich mit "ie" hingewiesen hat.
Seit ich vor einiger Zeit darauf aufmerksam gemacht worden bin, hat mich dieses Ding fasziniert. Ich wollte unbedingt so etwas haben, nur werden gut erhaltene Curtas um horrende Preise gehandelt. Für neuwertige werden im eBay 2000,- € und mehr bezahlt.
Nach einigen Monaten habe ich aber doch noch eine Curta um einen halbwegs vertretbaren Preis ersteigern können, dafür hat sie halt geringe Gebrauchsspuren, die mich aber nicht stören. Viel wichtiger ist mir, dass die Mechanik einwandfrei und geschmeidig funktioniert.
Laut Seriennummer ist meine Curta Type II im Februar 1965 hergestellt worden und damit nur um ein paar Tage jünger als ich selbst.
Einstellwerk |
11 Stellen |
Resultatzählwerk | 15 Stellen |
Umdrehungszählwerk | 8 Stellen |
Durchmesser | 65 mm |
Höhe | 90 mm |
Gewicht | 360 g |
Einzelteile | 719 |
Bauzeit | 1948-1972 |
Stückzahl | 150.000 |
Verkaufspreis 1965
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3750 öS (heute ca. 1500€) |
www.curta.de - alle Informationen zur Curta und ihren österreichischen Erfinder
3D-Simulator - zum Verständnis der komplizierte Mechanik (VRML-Viewer notwendig)